„Wenn ein Schwan stirbt, schweigen die Lämmer“ (Tourenbericht H Nürnberg)

Nichtsahnend, was uns dieser Tag noch so alles bringen würde startete unsere Fangemeinschaft am frühen Nachmittag mit Klaus als Busfahrer Richtung Westfalenstadion Dortmund.

Nach einer entspannten und unspektakulären Hinfahrt erreichten wir wie gewohnt, so ca. 2 Stunden vor Spielbeginn den Busparkplatz.

Zu Gast bei unserer Borussia waren an diesem Abend die Franken aus Nürnberg.

Nach dem 5:0 Kantersieg am vergangenen Wochenende bei Werder Bremen, waren die Erwartungen natürlich hoch. Trotzdem musste man sich auf einen sehr defensiv eingestellten Gegner vorbereiten, der nicht gewillt war eine Klatsche hinzunehmen.

Der Tempel war mit 80100 Zuschauern fast ausverkauft (weil der Gast Karten zurückgegeben hatte). Bei eiskalten Minustemperaturen zeigte der BVB gleich wer Herr im Hause ist und ließ den Ball in gewohnter Manier durch die eigenen Reihen zirkulieren. Nürnberg beschränkte sich bzw. konnte nicht anders als reagieren. Geduldig auf die Anspiele in die sich eröffnenden Lücken zu warten, war angesagt.

Doch zunächst mussten wir eine Schrecksekunde überstehen. Nach einer Flanke von der rechten Strafraumkante kam Pekhard plötzlich frei aus 5 Metern zum Kopfball, den Weidenfeller parieren konnte. Felipe wehrte darauf den Ball wieder zu einem gegnerischen Spieler ab. Feulner zog aus spitzem Winkel ab. Roman verhinderte aber mit einer klasse Parade das sichere 0:1, was besonders unsere Steffi freute! Gell Steffi, „unser Roman is de beschde“!

Diese Riesenchance sollte dann aber auch die einzige nennenswerte des gesamten Spieles gewesen sein.

In der 18. Spielminute erlief Pisczek einen Steilpass im Strafraum und kam nach einem Duell mit seinem Gegenspieler zu Fall.

Elfmeter!

Den fälligen Strafstoß verwandelte Kuba sicher zur 1:0 Führung und 3 Minuten später konnte derselbe Spieler, nach super Anspiel von Götze auf 2:0 erhöhen.

Mit diesem Ergebnis wurden auch die Seiten gewechselt.

Nach der Pause schaltete der BVB einen Gang zurück, ohne jedoch das Heft aus der Hand zu geben.

So dauerte es bis zur 88. Minute ehe Robert mit seinem Tor zum 3:0 das Endergebnis herstellte. Die Vorbereitung stammte von Marco.

Zum 2. Mal in Folge stand hinten die „0“ und 3 wichtige Punkte zum Erreichen des Saisonzieles waren verbucht!

Gut gelaunt und in bester Stimmung verließen wir unser Wohnzimmer und machten uns auf die Heimreise.

Allerdings hatte es den Anschein, dass der Busfahrer uns die Stimmung vermiesen wollte. Radio mit Musik, wie man sie möglicherweise von Kaffee-, oder Seniorenfahrten her kennt säumte unseren Weg. Die Zwischenrufe und Kommentare hierzu häuften sich zu diesem Zeitpunkt! Zum Glück tauchte zwischendurch immer mal wieder der ein oder andere Klassiker auf, der die Stimmung nicht komplett kippen ließ.

Ein weiteres Manko der Fahrt war es, dass der Kutscher nicht weiß, wo der Megges steht, dies war jedenfalls der Eindruck den man bekam.

Der Hoffi ist fast vor Hunger gestorben, der arme Kerl … und musste noch einiges über sich ergehen lassen – gell Hoffi?

„De Megges macht gleich zu und Ankunft ist erst um… usw.!

Aber wie so oft: 1. kommt es anders 2. als man denkt!

Am Ende des Tunnels leuchtete ein kleines Licht, das sich zu einem Leuchtfeuer entwickeln sollte!

Den Mitgereisten „schwant“ möglicherweise was es jetzt noch zu berichten gibt 😉

Unser Rü lief nämlich zur Hochform auf. Fühlten sich einige bei vorangegangenen Fahrten durch das immer wieder kehrende „5, 4, 3, 2, 1, eeeeeeeeeeeeh“ genervt, so entdeckte er dieses mal seine philosophische Ader. Mit Liedern wie: „Wenn ein Schwan singt, sterben die Lämmer“ legten sich die Zuhörer krumm vor lachen. Ein weiteres Highlight: „… und sieben mal wirst du das A…loch sein“! Wortneuschöpfungen wie „Schwarzmeerschwäne“ gehörten ebenfalls zu seinem Repertoir.

So wurde auch diese Tour letztendlich zu einem legendären Erlebnis, dass die meisten nicht so schnell vergessen werden.

Zu guter letzt: Aus zuverlässiger Quelle wurde berichtet, dass Hoffi letztendlich doch noch etwas zu essen bekommen hat! Na, geht doch!

written by: Patrice Kleinpeter